Gestern hatten mein Ältester und ich einen Frisörtermin in Franschhoek. Ein wunderschöner Tag und morgens um 10 kam der kleine Hunger.
Wie immer in Südafrika, kein Problem. Das Bistro nebenan brachte ein tolles Brunch, die Strähnchen wirkten ein und wir haben ganz entspannt gegessen.
Die wunderbaren Menschen in diesem Land haben immer ein Lächeln auf den Lippen, immer Zeit für einen Schnack, nichts ist zu umständlich.
Die Gastfreundschaft und die Kundenfreundlichkeit ist legendär und macht das Leben soviel schöner.
„How are you?“ ist hier nicht nur eine Phrase sondern ernst gemeint und kann tatsächlich je nach Tagesform beantwortet werden. Dafür wird sich hier immer Zeit genommen und man gilt als unfreundlich wenn man nicht jedes Gespräch und jede E-mail mit dieser Frage beginnt. Natürlich dauert dadurch alles etwas länger. Man steht im Supermarkt in der Schlange und die Kassiererin unterhält sich ausgiebig mit der Dame vor dir. Drängeln, Schimpfen, Seufzen? Bringt nichts und warum auch? Vielleicht werden gerade weltbewegende Dinge besprochen, von denen man selber keine Ahnung hat. Also, geduldig sein, wertschätzen, das man sich hier Zeit füreinander nimmt.
Das ist mit der deutschen Effizienz und Hektik nicht immer einfach zu vereinbaren. Doch ihr werdet sehen, nach ein paar Tagen fährt man runter, entspannt sich, lässt sich treiben. Und das nicht mir im Urlaub sondern auch im Alltag. In einem Land in dem die Menschen mitten auf der Straße anhalten und ein Foto von den Bergen im Sonnenlicht machen, lernt man wieder die kleinen Dinge im Leben zu schätzen, die oft unwichtig erscheinen, die aber immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
Wie oft bleiben die Kinder und ich auf dem Weg in die Schule morgens kurz stehen, bewundern den Sonnenaufgang, spielende Pferde auf einer Weide oder die Wolken. Man lernt hier ganz schnell nicht zu hetzen, den Moment zu genießen, sich Zeit zu nehmen.
Ich schließe heute mit einem Zitat, wer das so gesagt hat weiß ich nicht, aber es trifft den Nagel auf den Kopf:
„Die Europäer haben die Uhr, aber die Afrikaner haben die Zeit“
In diesem Sinne, haltet manchmal inne, schaut nicht auf das Handy, sondern auf die Schönheit um euch herum.
Bis zum nächsten Mal.